Über mich
Seit 2003 habe ich mit Personen zu tun, die strafrechtliche Verstöße begangen haben. Und im Rahmen meiner ersten Diplomarbeit entfachte sich meine Leidenschaft für die Erforschung der Ursachen von Kriminalität, als ich mich eingehend mit dem Profil von Räuber:innen beschäftigte.
In diesem Zusammenhang führte ich Interviews mit Raubtäter:innen in einer österreichischen Justizanstalt durch. Dabei erlangte ich tiefgehende Einblicke in ihre Lebenswege, kritische Ereignisse und Schlüsselerlebnisse. Es berührte mich zutiefst zu erkennen, dass viele dieser Menschen weniger Glück im Leben hatten und ihre grundlegenden Bedürfnisse vernachlässigt wurden.
Diese Erkenntnisse haben mich dazu motiviert, mich weiterhin mit dem Thema zu beschäftigen. Mein Ziel ist es, präventive Maßnahmen zu entwickeln, um das Entstehen krimineller Karrieren zu verhindern. Dafür untersuche und analysiere ich verschiedene Faktoren, die zur Kriminalität beitragen, wie soziale Umstände, Bildungsniveau, Arbeitslosigkeit, Suchtproblematiken und psychische Belastungen.
Während meiner intensiven Gespräche mit inhaftierten Personen möchte ich die Hintergründe von Straftaten besser verstehen und individuelle Lösungsansätze finden. Dabei liegt mein Fokus nicht nur auf der Kindheit als bedeutendem Faktor, sondern auch auf anderen Aspekten, die zur Entstehung von Kriminalität beitragen.
Ich bin fest davon überzeugt, dass es entscheidend ist, die individuellen Lebenswege und Umstände zu berücksichtigen, um effektive Lösungen zu finden.
Als Kriminologe möchte ich meinen Beitrag leisten, um Menschen jene Unterstützung und Hilfe zukommen zu lassen, die sie benötigen, um ein straffreies Leben zu führen. Ich betrachte es als Tatsache, dass die inhaftierten Personen nicht das Problem sind, sondern dass sie Probleme haben und Unterstützung benötigen.
Mein Weg zum Fachwissen
Durch zahlreiche intensive Gespräche mit Verurteilten konnte ich ein breites Wissen erlangen und tiefgehende Einblicke in das komplexe Thema der Ursachen von Kriminalität gewinnen. Mein Schwerpunkt liegt dabei auf der Biografieforschung von Menschen, die abweichendes Verhalten zeigen. Mit dem Abschluss von vier akademischen Ausbildungen in verschiedenen Disziplinen habe ich mein Wissen vertieft, um eine umfassende Perspektive auf die Zusammenhänge von Kriminalität und menschlichem Verhalten zu entwickeln.
Diese vielseitige Ausbildung hat dazu beigetragen, meine Fähigkeiten zu diversifizieren, und ermöglicht es mir, meine Denkweise in verschiedenen Kontexten anzuwenden, insbesondere immer im Bezug zu praktischen Erfahrungen. Mein Wissen basiert nicht nur auf theoretischem Studium an Universitäten, sondern auch auf unzähligen Gesprächen mit verurteilten Straftäter:innen. Diese praktischen Erfahrungen ergänzen mein theoretisches Wissen und verleihen meiner Perspektive eine praxisnahe Dimension.