Meine Motivation


In meiner kriminologischen Forschungsarbeit liegt mein Hauptaugenmerk auf der Analyse der Gründe hinter Kriminalität. Während meiner zahlreichen Gespräche mit Straftäter:innen im Gefängnis ist ein deutliches Muster erkennbar geworden: Die überwiegende Mehrheit von ihnen hat eine schwierige Kindheit durchlebt, geprägt von emotionaler Vernachlässigung und instabilen familiären Verhältnissen. Obschon die Kindheit nicht allein für kriminelles Verhalten verantwortlich ist, spielt sie dennoch eine entscheidende Rolle bei der Ausprägung von Verhaltensweisen im Erwachsenenalter. Selbstverständlich sind auch andere Faktoren von Bedeutung, da kriminelles Verhalten das Ergebnis einer komplexen Wechselwirkung verschiedener Einflussfaktoren darstellt. In diesem Kontext ist es mir jedoch wichtig zu betonen, dass eine Differenzierung notwendig ist, wenn es um Menschen geht, die strafbare Handlungen begehen. Denn unterschiedliche Menschen haben unterschiedliche Beweggründe. Dies lässt sich anhand eines Beispiels verdeutlichen: Es gibt meiner Ansicht nach einen erheblichen Unterschied zwischen jemandem, der eine Bank aus Verzweiflung überfällt, um seine Familie zu ernähren, und einer Bande, bestehend aus mehreren Personen, die in das Haus eines älteren Ehepaars eindringt, genannt Home-Invasion, die Bewohner fesselt und dabei erhebliche Gewalt ausübt, um Geld und Gegenstände zu entnehmen.

Obwohl die Mehrheit der Gesellschaft dazu neigt, Menschen, die Straftaten begehen, dauerhaft einzusperren, entspricht dies nicht der Realität. In Österreich gibt es eine Rückfallquote von über 40 Prozent, was darauf hinweist, dass mehr als 40 Prozent der früheren Straftäter:innen erneut straffällig werden und damit neue Opfer von verschiedenen Straftaten verursachen.

Viele Menschen haben schwierige Kindheiten oder kritische Lebensereignisse durchlebt, konnten jedoch erfolgreich vermeiden, straffällig zu werden. Dies unterstreicht die Bedeutung persönlicher Widerstandsfähigkeit, die als Resilienz bezeichnet wird. Es kann angenommen werden, dass solche Individuen ihre persönliche Entwicklung vorangetrieben haben, ihr Potenzial erkannt und in ihrem Leben aktiv genutzt haben. Sie haben eine innere Begeisterung für das Leben gefunden und verfügen über ausreichende Bewältigungsstrategien, um mit Krisen oder schwerwiegenden Lebensereignissen umzugehen.

Gerade deshalb liegt neben meiner Forschung im Bereich der Kriminalitätsforschung ein besonderer Schwerpunkt auf der Erforschung der Lebensentfaltung. Die Lebensentfaltung trägt dazu bei, ein tiefes Verständnis für die menschliche Entwicklung zu gewinnen und wie individuelle Potenziale am besten entfaltet werden können, um ein erfülltes Leben zu führen. Sie ermöglicht uns, Wege aufzuzeigen, wie Menschen ihre Talente und Fähigkeiten entfalten können, um nicht nur persönlich zu wachsen, sondern auch ihre Lebensqualität zu steigern, Beziehungen zu stärken und eine begeisterte, resiliente Gesellschaft zu schaffen. Dabei spielen auch Bewältigungsstrategien eine zentrale Rolle, um mit den Herausforderungen des Lebens und Krisensituationen umzugehen. Damit leistet die Lebensentfaltung einen wichtigen Beitrag zur Förderung des Wohlbefindens und zur Entwicklung von Ressourcen, die nicht nur individuell, sondern auch kollektiv von großem Nutzen sind.

Des Weiteren ist es von großer Bedeutung, das Augenmerk auf die Wichtigkeit der Kindheit zu lenken und die Bedeutung einer ausgewogenen Erziehung zu betonen. Wir sollten verstehen, wie prägend und formend die Kindheit für uns ist, und wie Kinder ein tiefes Bedürfnis haben, verstanden zu werden. Sie möchten Entscheidungen treffen und die vielfältigen Aspekte des Lebens kennenlernen. Eine gesunde Erziehung ermöglicht es ihnen, ihre Persönlichkeit und Fähigkeiten bestmöglich zu entwickeln.

In meinem Podcast eröffne ich den Verurteilten eine Plattform, auf der sie ihre Perspektiven und Ansichten teilen können. Dies ermöglicht eine differenzierte Betrachtung des Themas Kriminalität. Mein Hauptziel ist es jedoch nicht, den Verurteilten eine Bühne zu bieten, sondern vielmehr zu ergründen, welche Umstände dazu geführt haben, dass sie straffällig geworden sind. Diese Erkenntnisse sollen präventiv genutzt werden, um kriminelles Verhalten zu verhindern.

Darüber hinaus bieten Expert:innen, die auf verschiedene Weisen mit dem Thema Kriminalität in Verbindung stehen, zusätzliche Einblicke in diese komplexe Thematik. Ihre Fachkenntnisse und Erfahrungen bereichern unsere Gespräche und tragen dazu bei, ein umfassendes Verständnis von Kriminalität und ihren Auswirkungen auf die Gesellschaft zu fördern.

Zusätzlich zu meinem Podcast verfasse ich auch Beiträge, die darauf abzielen, bedeutsame Impulse zu setzen und die Leserschaft zu ermutigen, in intensiven Gedankenaustausch über Themen wie Lebensentfaltung und die Ursachen von Kriminalität einzutreten. Mein vorrangiges Ziel ist es, durch diese Beiträge einen wertvollen Beitrag zu leisten und das Bewusstsein in diesen wichtigen Bereichen zu schärfen.

Ja, das Verstehen der Ursachen von Verbrechen und die präventive Herangehensweise sind von allgemeinem Interesse, da es uns alle betrifft.

Meine Mission ist es, Menschen dabei zu unterstützen, sich von strafbaren Handlungen fernzuhalten, in vollem Bewusstsein, dass die vollständige Beseitigung von Kriminalität niemals möglich ist.

Gleichzeitig möchte ich verurteilte Personen dazu ermutigen, über ihre persönliche Entwicklung nachzudenken und sich ihrer negativen Verhaltensmuster bewusst zu werden, insbesondere indem sie Bewältigungsstrategien erlernen.