Wo müssen wir den Fokus legen, wenn es um Wiederholungstäter unter den Straftäter:Innen geht?

Auf der Zeitachse müssen wir genau analysieren, in welchen Phasen diese Personen keine Straftaten begangen haben. Diese Analyse ermöglicht es uns, den entscheidenden Punkt zu identifizieren und die Frage zu stellen: Was war zu diesem Zeitpunkt anders?

War es eine unterstützende soziale Umgebung, eine berufliche Perspektive oder eine gelungene Reintegration in die Gesellschaft?

Präventionsarbeit bedeutet in diesem Kontext, gezielt an diesen entscheidenden Faktoren anzusetzen. Es geht darum, unterstützende Strukturen zu schaffen, die den betroffenen Menschen dabei helfen, wieder in positive Bahnen zu gelangen. Dies erfordert nicht nur die Bereitstellung von Ressourcen, sondern auch die Entwicklung von Maßnahmen, die individuell auf die Bedürfnisse der Betroffenen zugeschnitten sind.

Bei der Analyse der Zeitachse sollten wir nicht nur auf die Abwesenheit von Straftaten achten, sondern auch auf die zugrundeliegenden Faktoren, die zu diesem Zeitpunkt eine positive Entwicklung ermöglicht haben. Dies könnte beispielsweise eine gezielte soziale Unterstützung, Zugang zu Bildung oder die erfolgreiche Überwindung persönlicher Herausforderungen sein.

Die zentrale Frage "Was war zu diesem Zeitpunkt anders?" leitet uns dazu an, die Wurzeln der positiven Veränderung zu verstehen. War es eine intensive Betreuung, eine erfolgreiche Therapie oder eine neue Perspektive im Leben des Individuums? Die Identifikation dieser Schlüsselfaktoren bildet die Grundlage für eine effektive präventive Intervention.

Präventionsarbeit sollte sich nicht allein auf die Vergangenheit konzentrieren, sondern auch zukunftsorientiert sein. Es geht darum, langfristige Strategien zu entwickeln, um die positiven Veränderungen zu festigen und weiter zu fördern. Das kann beispielsweise durch die Schaffung von stabilen sozialen Netzwerken, beruflichen Perspektiven und unterstützenden Maßnahmen für die persönliche Weiterentwicklung geschehen.

Ein multidisziplinärer Ansatz, der die Zusammenarbeit zwischen Strafvollzug, Sozialarbeit, Bildungseinrichtungen und weiteren relevanten Akteuren einschließt, ist unerlässlich. Die Präventionsmaßnahmen sollten individuell auf die Bedürfnisse und Hintergründe der betroffenen Personen zugeschnitten sein. Nur durch eine umfassende und angepasste Herangehensweise können wir langfristig dazu beitragen, dass Wiederholungstäter sich erfolgreich in die Gesellschaft reintegrieren und ein straffreies Leben führen können.

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